Sven

Thomas, danke fürs Zusammenbringen!

Lieber Thomas, du hast uns damals eine E-Mail geschrieben, damals, als wir uns noch nicht kannten. Im Sommer 2023. Du hast euch vorgestellt, und euren Film: Der Mann, der nie im All war. Lass uns telefonieren, hieß es schnell. Raumfahrt, Tasillo, Tom Lemke – das war damals alles so weit weg; heute bin ich unendlich dankbar, auch dafür Tom, Tasillo und die vielen Menschen, die an diesem Film mitgewirkt haben, kennengelernt zu haben. Du warst hyper, das hab ich sofort gefühlt. Du bist nicht nur der Produzent des Films, du warst auch einfach ein Freund des Films, das hat mich beeindruckt, und mich am Ende überzeugt. Ich hab meinem Team gesagt, Raumfahrt & Co. ich kann es mir nicht ganz vorstellen, aber Thomas ist mit Herz dabei, lass uns ernsthaft drüber nachdenken. Und so kam es auch. Einige Wochen haben wir E-Mails geschrieben, alle zusammen an diesem Projekt gearbeitet und geschraubt. Irgendwann habe ich immer seltener von dir gehört; bis ich erfuhr, dass es dir nicht so gut geht. Die Premiere in Mittweida, auf einmal kamen wieder Mails von dir. Ich fand’s super, der alte Vibe, er war sofort da. Und dann die Halle Premiere, dein Film, in deiner Stadt. Du hast dich nochmal mega engagiert. Wir wollten uns endlich sehen, endlich wollte ich dich mal in den Arm nehmen und sagen, Thomas, ey, du bist ein geiler Typ, danke, dass du das alles ermöglicht hast. Leider kam es nicht dazu, deine Kraft sie fehlte. Am Dienstag waren wir in Weimar, wieder mit der Gang, Tom, Tasillo, Rony, Frank, … ich dachte kurz, bald sehen wir uns, endlich. Dann kam die Nachricht von Tom, dass du nicht mehr auf dem Weg der Besserung bist, sondern die Kraft nicht mehr gereicht hat. Eine Nachricht, die mich sehr traurig gemacht hat. Thomas, danke für deinen Film, dein Engagement. Schön, dass du bei uns bist, mit deinem Film und den Erinnerungen an dich. Für immer Teil der Rotzfrech Cinema Familie. Dein Film hat mich in vielen Momenten tief berührt und mich Dinge sehen lassen, die ich nicht kannte. Aus tiefstem Herzen, hab eine gute Zeit und danke für alles! Tom / Rotzfrech Cinema

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Ein Klassiker, nun bei uns: Art Inconsequence – Advanced Vandalism 

Im April 2014 kam Art Inconsequence – Advanced Vandalism zum ersten Mal zu uns. Damals im Café Wagner in Jena, dort, wo knapp ein Jahr zuvor Rotzfrech Cinema gegründet wurde und wir ein paar sehr gute Jahre verbrachten. Vieles ist nicht mehr in Erinnerung was damals beim ersten Art Inconsequence Screening passierte. Lediglich in unserem 5 Jahre Rückblick steht eine kurze Notiz: „Graffiti, Kunst und Kritik. Ein bemerkenswerter Film.“ Dieser Einschätzung kann man mit gutem Gefühl bis heute immer noch folgen. Der Film ist tatsächlich auf vielen Ebenen beeindruckend. 2007 von Robert Kaltenhäuser veröffentlicht, glänzte er schon damals im besonderen Licht. Art Inconsequence ist einer der ersten filmischen Dokumente, die Graffiti selbstkritisch kommentieren und diskutieren. Ohne Rücksicht wird in Teilen an den Grundfesten von Graffiti angesetzt und fast alles in Frage gestellt. Und wir, wir waren schon immer Fan von dem Film. Darum mussten wir ihn auch unbedingt aufnehmen. Weniger um die großen Kinosäle mit ihm zu füllen, als vielmehr um ein Stück filmische Graffitigeschichte festzuhalten. Der Film wurde damals eigentlich nur als Beiwerk zu einer gleichnamigen Publikation veröffentlicht. Ohne Buch kam man nicht an den Film. Diese DVD ist tatsächlich auch unser Ausgangspunkt. Von dort zogen wir ihn auf Kinoformat, alte Aufnahmen, Pixelflut, wackelig, die Originale schon lange verschwunden, aber ja, es funktionierte. Wir entwickelten ein Plakat, übernahmen alte Texte, entwarfen einen eigenen Trailer und brachten alles in Form. Es hat Spaß gemacht, in Ruhe an allem Schrauben zu können. Und nun ist er hier, und darf gern genutzt und geschaut werden! Herzlichste Grüße aus unserem Filmarchiv, Eure Rotzfrech Cinema Crew

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Der Mann, der nie im All war – Premiere

Was für ein Tag. Der 29.11. in Mittweida. Er begann mit einer herzlichen Begrüßung und dem ersten persönlichen Treffen mit Tasillo und Tom Lemke, es folgten Kaffee und Kuchen und neugierige Gespräche. Die Aufregung, sie lag in der Luft. Doch bevor es zum Kino ging, gab es noch Besuch aus Peenemünde. Unscheinbar, freundlich. Und dennoch auch in ernster, und je nach dem wie man es sieht, auch in trauriger Mission. Denn der namhafte Besucher kam im Auftrag seines Museums und nahm die ersten Exponate aus Tasillos Raumfahrtsammlung mit. Die Auflösung von Tasillos Sammlung begann am Tag der Premiere. Und dennoch. Es blieb beherzt und endlich war es soweit: Die Weltpremiere von Tom Lemkes Film „Der Mann, der nie im All war“. Viele, viele Wochen haben wir auf diesen Tag hingearbeitet, und dann war er einfach da. Alle waren sehr pünktlich. Schon 18:30 begann sich das Foyer zu füllen, um 19:00 drängten stetig Leute in die Filmbühne, Freunde, Weggefährtinnen und Kollegen aus ganz Deutschland und (fast) das ganze Filmteam (Grüße an Thomas, Volker & Basti). Begrüßungen, Umarmungen, Prost hier, Unterschriften dort. Man kannte sich oder lernte sich kennen. Eine wunderbare Atmosphäre und mittendrin Tasillo und Tom Lemke. Eine kurze Ansprache, herzlich willkommen. 140 Leute hatten Platz genommen, in diesem besonderen Saal in Mittweidas Filmbühne. Ein kurzer Abspielfehler, doch dann sollte es beginnen, Film ab. … und danach, dann kam der kräftige Applaus. Es war schön zu sehen, wie sehr das Publikum mitgegangen war und nun Tasillo und Tom Lemke für ihr Werk applaudierten. Sichtlich gerührt saßen sie in ihren Sesseln, bevor es auf die Bühne ging. Es folgten emotionale Beiträge, vor allem von Tasillo, und später von einem engen Freunde, der ihm nicht nur für die Freundschaft, sondern auch für diesen Film dankte. Es war sicherlich einer der emotionalsten Premieren in 10 Jahren Rotzfrech Cinema. … und so fand der Abend sein langsames Ende, gemütlich und zufrieden schlich er sich aus, in einer dieser Pubs, mitten in Mittweida. Danke an alle Beteiligten, allen voran Tom und Tasillo, aber auch Sundayfilms, dem ganzen Filmteam, danke an die Filmbühne und danke an die vielen lieben und beherzten Gäste. Es war ein Fest. Wir sehen uns auf Tour!Bis gleich, Rotzfrech Cinema 

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Der Mann, der nie im All war – Tour

Das ist Tasillo. Er lebt und arbeitet in Mittweida, eine kleine Stadt in Sachsen. Seine Welt, unsere Welt, sie liegen weit voneinander entfernt. Dachten wir. Doch wir haben uns geirrt. Seine Welt ist die Raumfahrt, das Weltall, das Universum. Sein Herz schlägt genau dafür, und zwar unendlich stark und engagiert. Mit jedem Telefonat dachten wir, was geht ab, wie verliebt, wie passioniert kann man sein? Jeden Moment seines Lebens widmet er seiner Leidenschaft, dem All; glücklich und zufrieden. Dieser Mikrokosmos, sein kleines Universum, das fasziniert uns. Auch weil es uns an unser eigenes Schaffen und unsere eigene Motivation erinnert, und an die vielen Geschichten, die unsere Filme erzählen. Denn auch diese kreisen im Kern meist um Menschen, die mit sehr, sehr viel Leidenschaft einer Idee oder ihrem Traum folgen, mit viel Tatendrang und unberührt von den Reaktionen und Blickwinkeln Außenstehender; einfach nur für die Sache, weil sie es fühlen, wollen und auch brauchen. Und da schließt sich der Kreis. Und nun gehört Tasillo zu uns, als Mitglied der Rotzfrech Cinema Familie. Doch nicht nur er, sondern auch Tom Lemke, der Tasillo mehrere Jahre begleitet hat, und daraus einen wunderschönen Film hat entstehen lassen, mit einem Titel der schöner und treffender kaum sein könnte: DER MANN, DER NIE IM ALL WAR. Im Zentrum des Film steht Tasillo, sein Wirken und Schaffen. Und vor allem seine größte Mission: Über viele Jahrzehnte hat Tasillo das weltweit größte privat organisierte Raumfahrtmuseum der Welt entstehen lassen, in Mittweida und mit über 100.000 Gegenständen. Zu jedem Handschuh, Helm, Rakentteil, Foto, Unterschrift und den vielen, vielen anderen Gegenständen gibt es eine Geschichte; und Tasillo kann sie erzählen, denn es ist auch immer seine Geschichte. Doch was passiert, wenn er geht, mit seinem Museum, mit den vielen kleinen Erzählungen und Momenten und den unzähligen Schätzen? Darauf gilt es eine Antwort zu finden, und zwar in naher Zukunft. Der Film DER MANN, DER NIE IM ALL WAR versucht seinen Teil dazu beizutragen. Und wir auch. Und darum gehen wir auf Tour. Tom Lemke, Tasillo Römisch und Tom Urban. Lasst uns gemeinsam schauen, diskutieren und staunen, … und Tasillo von seiner Welt erzählen. 29.11. Mittweida / Filmbühne 06.12. Riesa / Filmpalast 11.12. Halle / Puschkino 12.12. Berlin / Kino Krokodil 13.12. Chemnitz / Weltecho 14.12. Dessau / Kiez Kino 15.12. Jena / Schillerhof Sagt es gern weiter, kommt vorbei, bringt Freundinnen und Interessierte mit, und Neugier sowieso. Wir freuen uns auf euch. Eure Reisegruppe Rotzfrech Cinema …und wie Tasillo immer schreibt: Kosmische Grüße

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Florabowl Locals – Tour & Film

Wir haben Florabowl Locals, den Film übers einfach machen ohne Plan bereits gezeigt, in unserem Schambrowski Kino, damals im März, diesen Jahres. Mit dabei Rasmus Simon. Und ein grandioses Publikum. Letzteres sollte eigentlich aus vielen Skateboard-Freunden & Freundinnen bestehen, die am Ende nicht kamen, und damit aber einen ganz besonderen Moment freilegten. Wir dachten bis dahin, dieser Film ist ein Film von der Szene für die Szene. Das ist er auch, aber eben nicht ausschließlich. Das Kino war damals voll mit Menschen aus verschiedenen Ecken, älter, jünger, bunt gemischt. Die Stimmung war grandios, das Publikum ging mit, es wurde gelacht und reagiert, und auf einmal war klar: Dieser Film muss ins Kino! Warum? Weil er so ganz wunderbar die Faszination dieser Mission nachzeichnet, nahebringt, was dort im Kern passiert, so dass es alle verstehen; und auch fühlen. Gemeinsam für ein großes Ziel brennen, unabhängig vom eigenen Nutzen oder finanziellen Interessen, einfach nur aus Liebe zur Sache und mit unendlich viel Leidenschaft. Solche Geschichten kennen wir doch alle, damit kann doch fast jeder und jede etwas anfangen und verbinden; und wenn es nur der Wunsch ist, dass es so etwas viel öfters geben sollte, vor allem in unseren Zeiten, in den heutigen Zeiten. Unser Publikum hat es auf jeden Fall gefühlt. Und darum haben wir Florabowl Locals von Rasmus Simon und Arne Fiehl bei uns aufgenommen. Sie, wir, ihr, alle haben es verdient, dass dieser Streifen nun an verschiedenen Ecken auf diverse Leinwände kommt. Und weil es am schönsten ist, einen Film wie diesen mit einer kleinen Tour durchs Land zu fahren, haben wir entschieden, es einfach zu machen, mal wieder. 7 Tage, 7 Städte liegen vor uns aka wir würden uns freuen, euch vor einer der Leinwände begrüßen zu dürfen; wäre doch nett euch, eure Familien, Freunde und Kolleginnen zu sehen, zum Kino-Abend, beim anschließendem Filmgespräch mit Rasmus Simon, an unserem Stand mit vielen Aufklebern, Postern und netten Dingen ausm Kofferraum und bei Bier und Limo danach, in einer dieser Kneipen, die offenbar dafür gemacht wurden, eben genau dort zu versacken und sich festzuquatschen aka am Ende lebt jede Tour genau davon aber eben auch von einem interessierten Publikum, das sich drauf einlässt und dabei ist. 25.09. | HAMBURG | 20:30 | Zeise Kinos | Tickets 26.09. | MÜNSTER | 20:00 | Black Heaven Skateshop | Abendkasse27.09. | FRANKFURT, MAIN | 18:30 | Harmonie | Tickets28.09. | TÜBINGEN | 18:00 | Arsenal | Tickets29.09. | München | 18:45 | Monopol | Tickets30.09. | BERLIN | 20:00 | Babylon | Tickets01.10. | LEIPZIG | 20:00 | UTconnewitz | Tickets Damit ist es angerichtet. Nun liegt es an euch, wie fröhlich es wird. Das das alles so rund funktioniert und stattfinden kann, haben wir neben euch, unserem Publikum auch verschiedenen anderen netten Leuten zu verdanken: Den Kinos, die uns willkommen heißen und uns ihre Leinwände überlassen. Der Moin Filmförderung und der Thüringer Staatskanzlei für die finanzielle Unterstützung unserer Tour und unseren netten Sponsoren und Supporterinnen, Confusion Magazine, Cleptomanicx, Koloss Skateboards, Trapskateboards, Doppelhand, Schambrowski und dem Boardstein. Dafür ein großes und herzliches DANKE. Wer zu weit weg wohnt oder keine Zeit findet, um uns auf der Tour zu besuchen, den Film aber dennoch gerne sehen möchte, kann uns gerne schreiben: hello@rotzfrech-cinema.com – gern fragen wir die Kinos in eurer Stadt an, planen mit euch das Screening vor Ort oder bei euch, oder geben auch gern alles in eure Hände, in eure eigene Veranstaltung aka einfach machen, ihr müsste nur schreiben aka gemeinsam für ein unabhängiges, jugendsubkulturelles Kinonetzwerk. Soweit, soweit. Bis gleich und später im Kino. Eure Rotzfrech Cinema & Florabowl Locals Crew

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Girl Power !

Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten einige neue Filme in unser Archiv aufnehmen. Dies sind meist ältere Produktionen (intern nennen wir sie Archivfilme), die wir nicht nochmal breit ins Kino bringen, aber, weil wir sie grandios finden, dennoch bei uns willkommen heißen und ihnen ein gutes Zuhause bieten wollen. Auch damit die guten Streifen nicht verloren gehen und gebündelt bei uns auffindbar sind, ganz im Sinne unseres Anspruches „jugendsubkulturelle Perspektiven sichtbar machen“, und im besten Fall auch langfristig und für immer. Girl Power von Sany ist ein solcher Film, eine Dokumentation, die über viele Jahre und durch mächtig viel Energie entstanden ist. Wir haben sie damals 2017 zum ersten Mal gezeigt, einmal in Jena, im Café Wagner und einmal im Retronom in Erfurt. Nun haben wir uns wieder getroffen, und es entstand die Idee, Sanys Film bei uns aufzunehmen. Nicht nur, weil es ein sehr engagierter Film ist, sondern auch weil er sich wunderbar dazu eignet – in Kombination mit den Filmen „Martha: a picture story“ und „Street Heroines“ – zu skizzieren, wie Mädchen und Frauen im Bereich Graffiti und Street Art aktiv sind, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert sind und wie sich ihre Perspektive über die vielen Jahre bzw. sogar Jahrzehnte gewandelt hat; und gegebenenfalls sogar ihr Anspruch. Wir freuen uns sehr Girl Power und Sany bei uns begrüßen zu dürfen. Alle Filme, egal ob aus unserem Archiv oder aktuelle Dokumentationen, sind für Kinos, Vereine, Locations, engagierte Gruppen usw. jederzeit buchbar. Meldet euch gern: hello@rotzfrech-cinema.com Eure Freunde des jugendsubkulturellen Films —

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RUINA – Ein neuer Film, ein guter Freund

Heutzutage wird es einem nicht leicht gemacht die großen Utopien zu denken; zwischen den verschiedenen Herausforderungen, Krisen und Konflikten, und vielleicht dem verständlichen Wunsch kurz alles einmal abzuschalten und die Ruhe genießen zu wollen, um daran zu glauben und zu hoffen, dass das mit dem guten Leben für alle nicht nur eine gute Sache ist, sondern tatsächlich auch stattfindet. Hier, und jetzt. Und trotzdem, hin und wieder schaffen es die Ideen dann doch in den Alltag, in den Kopf und das Herz. Das Kino kann dazu einen ganz wunderbaren Beitrag leisten, insofern es denn will – Wir wollen auf jeden Fall. Darum haben wir die Dokumentation RUINA (2014) bei uns aufgenommen, weil sie genau eine solche Idee und vor allem die konkrete Umsetzung vor Ort und die dafür verantwortlichen Menschen portraitiert. Markus Lenz – ja genau dieser, unser Freund – schaut in seiner 73 minütigen Dokumentation genau hin, wie diese kaum vorstellbare Utopie, in Caracas, der Hauptstadt von Venezuela, in einem alten Bankgebäude, was alle Klischees eines Hochhauses im Bankensektor bedient, von statten geht. Man mag es kaum glauben, aber es passierte tatsächlich. Gerade noch die Hoffnung der südamerikanischen Finanzbranche, und wenige Momente später leben über 750 Familien in diesem Gebäude, selbstverwaltet, illegal und ziemlich gut organisiert; unabhängig davon, was die Stadt, die Polizei und die Politik davon halten. Und natürlich ist dieser Film auch bei uns, weil ihn Markus Lenz verantwortet. Mit Clandestina Mente hat er uns sein Können eindrücklich vorgeführt, wir sind Freunde geworden, verwoben durch die Liebe zum Film und zum Kino. Aber auch unabhängig davon, glänzt dieser Film mit einer Charakteristik und Perspektive, die so ganz wunderbar in unser Haus passt. Unser inhaltlicher Anspruch ist es, jugendsubkulturelle Perspektiven abzubilden. Dieser Anspruch beinhaltet auch immer eine politische Perspektive, denn fast immer geht es dabei auch um die Gestaltung öffentlicher Räume und um die darin stattfindende – oder eben nicht stattfindende – Beteiligung von (jungen) Menschen sowie die damit einhergehenden Konflikte und Auseinandersetzungen; ein hochpolitisches Thema. Der Sta­tus quo kann und wird diesbezüglich auf vielen Ebenen, und mit verschiedenen Mitteln in Frage gestellt: Farben an Wänden und Zügen, D.I.Y. Skateparks in hochpreisigen Vierteln, der Kampf um den Erhalt soziokultureller Projekte oder eben die Besetzung eines Hochhauses, um ein paar wenige zu nennen. Diese Perspektiven und Anstrengungen sind im Kino immer noch zu selten vertreten, wir denken aber, dass sie genau dort hingehören. Und genau darum haben wir einen eigenen Filmverleih und freuen uns auf diesem Weg unseren Teil beizutragen, zu einem besseren Ganzen und einem schönen Leben für alle, nicht nur als Utopie, sondern irgendwann als gelebte Tatsache. RUINA, Markus, schön, dass ihr hier und nun (erneut) Teil der Familie seid. Hoffnungsvolle und herzliche Grüße, Eure Freunde von Rotzfrech Cinema

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2 Monate für 30 Jahre – Insights verabschiedet sich

Wir wussten, diese Mission findet bald wieder ihr Ende. Alle wollten es so, alle waren informiert. Und dann wird es am Ende dennoch etwas traurig; der Klassiker aka kein Ende ohne Melancholie. Über gemeinsame Kollegen lernten wir uns kennen, verstanden uns und waren uns ziemlich schnell einig, der Film muss nochmal auf die Leinwand. Und so kam es dann auch: einige Wochen wurde geschraubt, und vor allem viel telefoniert und E-Mails geschrieben. Am 02. März lief Insights – Stuttgart Trainwriting dann zum ersten Mal ‚unter‘ unseren Händen im Kino. Jedes Mal aufs Neue, immer wieder schön, so eine kleine Premiere, Kinostart und dann die vielen Screenings die folgen; die Faszination bleibt sich treu. Diesmal besonders, die vielen Rückmeldungen aus unserem Publikum. Klar, die dies nicht feiern, schreiben faktisch nie; aber die dies feiern auch nicht immer. Darum waren wir froh über die vielen Reaktionen, die bei uns ankamen, danke dafür und schön, dass es euch gefallen hat, weil genau dafür machen wir’s: Für euch, unser Publikum. Eine zweite Besonderheit, ziemlich viele Leute, einige von ihnen auch schon enge Kollegen und Freundinnen, haben sich vor Ort mächtig für die Screenings reingehangen. Dafür gebührt euch allen ein riesiges Dankeschön, weil machen wir uns nichts vor, alleine hätten wir das alles niemals realisiert gekriegt aka ohne euch wärs niemals klargegangen, und vor allem niemals so schön. Nach 2 Monaten, 29 Screenings, in 24 Städten und mit fast 1000 Zuschauenden schließen wir nun dieses Kapitel. Wir sind mega, mega zufrieden wie alles kam und lief und werden nicht müde, immer wieder zu betonen, dass wir das euch, unserem Publikum und unseren Supportern und Supporterinnen vor Ort und unseren Sponsoren (DOPPELHAND, LOOP, ILOVEGRAFFITI.DE und NCFORMULA) zu verdanken haben. Ein besonderes und gesondertes Danke geht auch an ILOVEGRAFFITI.DE mit denen wir den Film gemeinsam rausgebracht haben; eine wirklich sehr schöne und geschmeidige Zusammenarbeit; gerne und jederzeit wieder. Warum jetzt am Ende tatsächlich Schluss ist? Weil manche Perspektiven und Einblicke zufrieden damit sind, wenn sie einem kleinen Publikum zugänglich gemacht werden, für einen kurzen Moment in der Öffentlichkeit stehen und danach ihr Geheimnis wieder mit in den Untergrund nehmen. Keine Namen, keine Strukturen und nur die Erinnerungen des Publikums die bleiben. Schön, dass ihr alle dabei wart! In diesem Sinne: Das Kino lebt, und Independent Produktionen sowieso. Wir freuen uns aufs nächste Mal.Eure Rotzfrech Cinema Crew

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10 Jahre Rotzfrech Cinema

Seit 10 Jahren zeigen wir Filme. Am 27.03.2013 zum ersten Mal. Damals, im Café Wagner in Jena und im Rahmen des UFC, des UniFilmClubs. Die besten Leute, offen, herzlich und gewillt uns einfach machen zu lassen. Ein Fest, eine Spielwiese sondergleichen und der Geburtsort von Rotzfrech Cinema. Es folgten viele Jahre Kino. Was hieß, wir fanden Filme, zeigten sie und freuten uns, wenn ein paar Leute kamen. Es wuchs und wuchs und es hätte sicherlich ewig so weitergehen können; aber ging es nicht. Drei Jahre schrieb ich dem Film PIXADORES hinterher. Ein Film von Amir Escandari. Drei Jahre und unzählige E-Mails später, endlich das GO, wir konnten den Film zeigen. Unsere Premiere (2018) und der Film riss uns vom Hocker. Doch was für eine Tragödie, der beste Film der Welt lag völlig isoliert in einem finnischen Filmverleih, der tatsächlich einfach gar nix machte, außer den Film offiziell zu besitzen. Für uns war das kaum auszuhalten. Dies war DER Knackpunkt. Der Gedanke, wenn wir jetzt nix machen, geht der Film wieder zurück in sein Archiv und wird dort mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nie wieder rauskommen. Wir mussten etwas machen. Dies war der Moment, an dem wir gewachsen sind, der gute Schub, vom kleinen Kino, zum kleinen Filmverleih. Ab dem Jahr 2018 sollte sich vieles ändern! Unsere erste Tour, mit dem Film PIXADORES. Wir sammelten so viele Eindrücke und Erfahrungen und vor allem lernten wir so viele Menschen kennen, dass wir spätestens an diesem Punkt wussten, hier gehören wir hin, das ist unsere Mission, und vor allem unsere Passion. Wir wollten und wollen uns für Filme verantwortlich fühlen, zu 100 Prozent und mit voller Kraft; dies ist die Aufgabe eines Filmverleihs. Dies ist der Anspruch von Rotzfrech Cinema. Es folgten grandiose Filme und Touren: Blaues Licht (2018 | Rocco und seine Brüder) Grenzgebiet (2019 | Matti Cordewinus) Endless Letterpress (2020 | Pablo Pivetta & Nicolás Rodríguez Fuchs) Martha: a picture story (2021 | Selina Miles) Nichtstadt (2022 | Pablo Mattarocci) Clandestina Mente (2022 | Markus Lenz) Street Heroines (2022 | Alexandra Henry) Insights – Stuttgart Trainwriting (2023 | Stuttgarter Autorenkollektiv) Ich habe in diesen 10 Jahren so viele Menschen kennengelernt, so viele Abende, Momente und Situationen erleben dürfen, so viel Unterstützung, Support und auch Liebe zur Sache erlebt, dass ich es manchmal gar nicht glauben kann. Die Welt ist ein so grandioser Ort, auch wenn dies aktuell manchmal schwer zu glauben ist. Aber es ist so! Die ersten Touren, ich wusste nicht was mich erwartet und dann traf ich unvorbereitet auf so viel Begeisterung, Herzlichkeit, Offenheit und Kümmerei, das ich manchmal den Tränen nah war. Ich kam nach Hause; und es fiel mir oft schwer, dies irgendwie wiederzugeben; wie eine lange Reise, nach dessen Ende man daran scheitert, das Erlebte den Daheimgebliebenen zu erzählen. Aber ey, es war unglaublich, und dieses Gefühl oder besser gesagt, dieser Cocktail an Gefühlen, von dem werde ich mein ganzes Leben trinken. Danke dafür. Und danke, dass ich und wir das hier machen dürfen. Und ey, ihr wisst es alle: Ohne euch wäre dies hier niemals klargegangen, niemals und vor allem niemals so schön! Danke an unsere Regisseure, Produzentinnen und Freunde, die ihre Filme in unsere Verantwortung gegeben haben und damit zum Teil der Familie wurden. Danke für euer Vertrauen. Danke an alle Kinos, Spielorte und Leinwände, die unsere Filme aufnehmen und laufen lassen. Ein besonderes Danke auch an die ganzen Kinos, die uns von Anfang an herzlich willkommen hießen, obwohl uns zu Beginn nur wenige Leute kannten und wir von so vielen Dingen noch keine Ahnung hatten. Danke an die vielen aktiven Leute in den Städten, die sich vor Ort um Screenings gekümmert, Plakate und Aufkleber in die Städte getragen haben und mit dem Herzen dabei waren, mitgedacht und sich geil eingebracht haben. Danke an den UFC, ohne euch würde es uns nicht geben! Danke an Katha, Gerd, Glyf und Uwe – ihr habt vieles möglich gemacht, mich unterstützt und gleichzeitig machen lassen; mein filmisches Urvertrauen, ihr habt es entstehen lassen. Danke an unser Publikum, für euren Besuch und euren Applaus. Und ey, schön, wenn es euch gefällt aka am Ende machen wir es auch für euch. In diesem Sinne: Lasst uns gerne noch lange gemeinsam durch die Kinosäle dieser Welt stromern. Wir würden uns freuen und laden euch hiermit herzlich dazu ein. Herzliche Grüße, Tom, im Namen von Rotzfrech Cinema. P.S.: Am 01.04. feiern wir in unserem Schambrowski in Erfurt, ab 15 Uhr, die zurückliegenden 10 Jahre. Es gibt kein Programm oder großes Spektakel, aber dafür ein Rost der brennt, Musik, Limos & Bier und viele, nette Leute und eine gemeinsame und gute Zeit. Fühlt euch sehr herzlich dazu eingeladen. Eintritt frei!

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Unser Blog, yeah.

Ein Blog, ein Blog, endlich ein Blog. Auch wenn das irgendwie ein wenig nach 2000 klingt. Aber ja, es gibt eben doch immer mal was zu erzählen. Und außerdem möchten wir, dass auch die Leute außerhalb von Instagram & Co. erfahren, was uns so im Kopf rumgeht; fernab unserer Filme. Und irgendwie sind eigene Strukturen ja auch nett; schön unabhängig, da kann man eigentlich nichts falsch machen. Und vor allem, lässt sich das alles hier lesen, ohne permanent der großen Werbekeule ausweichen zu müssen, lediglich konzentriert auf den Text. Das ist rund, schön rund. Was hier so immer mal passieren wird? Wir schreiben hier über unsere Touren, Ideen, Kontroversen, über nette Projekte von unseren Freundinnen und Kollegen, geile Missionen von Anderen und vielleicht auch ein wenig über Alltagsblödsinn. Wir werden sehen. Es wird sich entwickeln, ganz organisch, wie einige bei uns immer gerne sagen. Und vor allem alles ganz entspannt und wenn es passt. Ihr wollt was dazu sagen, oder zu etwas ganz anderem? Ey, bitte sehr, immer ran ans Besteck: hello(ÄT)rotzfrech-cinema.com Bis gleich und später, Eure Rotzfrech Cinema Redaktion

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