Im April 2014 kam Art Inconsequence – Advanced Vandalism zum ersten Mal zu uns. Damals im Café Wagner in Jena, dort, wo knapp ein Jahr zuvor Rotzfrech Cinema gegründet wurde und wir ein paar sehr gute Jahre verbrachten. Vieles ist nicht mehr in Erinnerung was damals beim ersten Art Inconsequence Screening passierte. Lediglich in unserem 5 Jahre Rückblick steht eine kurze Notiz: „Graffiti, Kunst und Kritik. Ein bemerkenswerter Film.“ Dieser Einschätzung kann man mit gutem Gefühl bis heute immer noch folgen.
Der Film ist tatsächlich auf vielen Ebenen beeindruckend. 2007 von Robert Kaltenhäuser veröffentlicht, glänzte er schon damals im besonderen Licht. Art Inconsequence ist einer der ersten filmischen Dokumente, die Graffiti selbstkritisch kommentieren und diskutieren. Ohne Rücksicht wird in Teilen an den Grundfesten von Graffiti angesetzt und fast alles in Frage gestellt.
Und wir, wir waren schon immer Fan von dem Film. Darum mussten wir ihn auch unbedingt aufnehmen. Weniger um die großen Kinosäle mit ihm zu füllen, als vielmehr um ein Stück filmische Graffitigeschichte festzuhalten.
Der Film wurde damals eigentlich nur als Beiwerk zu einer gleichnamigen Publikation veröffentlicht. Ohne Buch kam man nicht an den Film. Diese DVD ist tatsächlich auch unser Ausgangspunkt. Von dort zogen wir ihn auf Kinoformat, alte Aufnahmen, Pixelflut, wackelig, die Originale schon lange verschwunden, aber ja, es funktionierte. Wir entwickelten ein Plakat, übernahmen alte Texte, entwarfen einen eigenen Trailer und brachten alles in Form. Es hat Spaß gemacht, in Ruhe an allem Schrauben zu können.
Und nun ist er hier, und darf gern genutzt und geschaut werden!
Herzlichste Grüße aus unserem Filmarchiv,
Eure Rotzfrech Cinema Crew