Land am Wasser – ein neuer Film

Ich hab Tom Lemkes Film LAND AM WASSER zum ersten Mal so richtig in unserem Kino gesehen, im Schambrowski in Erfurt, unsere kleine Wundertüte. Wir hatten Tom eingeladen, um danach mit ihm ins Gespräch zu kommen. Ich saß mitten im Publikum, obwohl ich ansonsten gern immer hinten sitze, aber ich wollte ganz nah dran sein, ich spürte, der Film und ich, wir wollen das.

10 Jahre ist es her, das Toms Film die Goldene Taube auf dem DOK LEIPZIG FILMFESTIVAL gewann. Normalerweise bzw. hin und wieder ist ein solcher Preis der Beginn einer Filmkarriere, vor allem, wenn du den Preis in gold gewinnst, das heißt schon was. Aber es kam anders. Der Film fand keinen Verleih, Thomas, sein Produzent, klemmte sich rein, organisierte Vorführungen, immer wieder und wieder; aber ja, er ist eben Produzent und kein Verleiher. Darum wartete der Film, doch es passierte nix, die Warteschleife wurde zur Haltestelle. Bis jetzt.

Tom erzählte später, dass es mal die Idee gab, seinen Film zu untertiteln, er hat das sofort und immer abgelehnt. Was eine wunderbare Entscheidung. Denn genau die Sprache des Films zieht einen sofort in den Bann, zumindest, wenn man „ausm Osten“ kommt. Sächsisch in Reinform, durchzogen von ländlichen Dialekten, die immer wieder zerfließen, bis fast ins unverständliche; aber umso vertrauter. Der Film drückte mich so sehr und warm in meinen Sessel, ich wollte ganz schnell, ganz viel sehen, mehr erfahren über Silvio, Dieter und Norbert, die drei Protagonisten des Films, die so sehr und entschlossen an ihrem Zuhause festhalten, wie Kinder an ihrem Spielzeug.      

Klima, Kohle, Bergbau, Armut und das Leben und Helfen auf dem Land – Aspekte, die der Film aufgreift und bebildert, auf eine besondere Art, mit einem fast stoischen Blick auf die Dinge, die passieren; in ingesamt 10 Jahren, die Tom Lemke immer wieder vor Ort war.

Ich bin total glücklich und froh, LAND AM WASSER bei uns begrüßen zu dürfen. Auch bin ich froh, dass wir ein neues und sehr stimmiges Plakat haben; danke an Sebastian Lind fürs Einfühlen und entstehen lassen.

In diesem Sinne, schaut gern rein, nehmt den Film mit in eure Kinos und auf eure Leinwände. Wir würden uns freuen!

Beherzte Grüße,
Tom / Rotzfrech Cinema