Allgemein

Girl Power !

Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten einige neue Filme in unser Archiv aufnehmen. Dies sind meist ältere Produktionen (intern nennen wir sie Archivfilme), die wir nicht nochmal breit ins Kino bringen, aber, weil wir sie grandios finden, dennoch bei uns willkommen heißen und ihnen ein gutes Zuhause bieten wollen. Auch damit die guten Streifen nicht verloren gehen und gebündelt bei uns auffindbar sind, ganz im Sinne unseres Anspruches „jugendsubkulturelle Perspektiven sichtbar machen“, und im besten Fall auch langfristig und für immer. Girl Power von Sany ist ein solcher Film, eine Dokumentation, die über viele Jahre und durch mächtig viel Energie entstanden ist. Wir haben sie damals 2017 zum ersten Mal gezeigt, einmal in Jena, im Café Wagner und einmal im Retronom in Erfurt. Nun haben wir uns wieder getroffen, und es entstand die Idee, Sanys Film bei uns aufzunehmen. Nicht nur, weil es ein sehr engagierter Film ist, sondern auch weil er sich wunderbar dazu eignet – in Kombination mit den Filmen „Martha: a picture story“ und „Street Heroines“ – zu skizzieren, wie Mädchen und Frauen im Bereich Graffiti und Street Art aktiv sind, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert sind und wie sich ihre Perspektive über die vielen Jahre bzw. sogar Jahrzehnte gewandelt hat; und gegebenenfalls sogar ihr Anspruch. Wir freuen uns sehr Girl Power und Sany bei uns begrüßen zu dürfen. Alle Filme, egal ob aus unserem Archiv oder aktuelle Dokumentationen, sind für Kinos, Vereine, Locations, engagierte Gruppen usw. jederzeit buchbar. Meldet euch gern: hello@rotzfrech-cinema.com Eure Freunde des jugendsubkulturellen Films —

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RUINA – Ein neuer Film, ein guter Freund

Heutzutage wird es einem nicht leicht gemacht die großen Utopien zu denken; zwischen den verschiedenen Herausforderungen, Krisen und Konflikten, und vielleicht dem verständlichen Wunsch kurz alles einmal abzuschalten und die Ruhe genießen zu wollen, um daran zu glauben und zu hoffen, dass das mit dem guten Leben für alle nicht nur eine gute Sache ist, sondern tatsächlich auch stattfindet. Hier, und jetzt. Und trotzdem, hin und wieder schaffen es die Ideen dann doch in den Alltag, in den Kopf und das Herz. Das Kino kann dazu einen ganz wunderbaren Beitrag leisten, insofern es denn will – Wir wollen auf jeden Fall. Darum haben wir die Dokumentation RUINA (2014) bei uns aufgenommen, weil sie genau eine solche Idee und vor allem die konkrete Umsetzung vor Ort und die dafür verantwortlichen Menschen portraitiert. Markus Lenz – ja genau dieser, unser Freund – schaut in seiner 73 minütigen Dokumentation genau hin, wie diese kaum vorstellbare Utopie, in Caracas, der Hauptstadt von Venezuela, in einem alten Bankgebäude, was alle Klischees eines Hochhauses im Bankensektor bedient, von statten geht. Man mag es kaum glauben, aber es passierte tatsächlich. Gerade noch die Hoffnung der südamerikanischen Finanzbranche, und wenige Momente später leben über 750 Familien in diesem Gebäude, selbstverwaltet, illegal und ziemlich gut organisiert; unabhängig davon, was die Stadt, die Polizei und die Politik davon halten. Und natürlich ist dieser Film auch bei uns, weil ihn Markus Lenz verantwortet. Mit Clandestina Mente hat er uns sein Können eindrücklich vorgeführt, wir sind Freunde geworden, verwoben durch die Liebe zum Film und zum Kino. Aber auch unabhängig davon, glänzt dieser Film mit einer Charakteristik und Perspektive, die so ganz wunderbar in unser Haus passt. Unser inhaltlicher Anspruch ist es, jugendsubkulturelle Perspektiven abzubilden. Dieser Anspruch beinhaltet auch immer eine politische Perspektive, denn fast immer geht es dabei auch um die Gestaltung öffentlicher Räume und um die darin stattfindende – oder eben nicht stattfindende – Beteiligung von (jungen) Menschen sowie die damit einhergehenden Konflikte und Auseinandersetzungen; ein hochpolitisches Thema. Der Sta­tus quo kann und wird diesbezüglich auf vielen Ebenen, und mit verschiedenen Mitteln in Frage gestellt: Farben an Wänden und Zügen, D.I.Y. Skateparks in hochpreisigen Vierteln, der Kampf um den Erhalt soziokultureller Projekte oder eben die Besetzung eines Hochhauses, um ein paar wenige zu nennen. Diese Perspektiven und Anstrengungen sind im Kino immer noch zu selten vertreten, wir denken aber, dass sie genau dort hingehören. Und genau darum haben wir einen eigenen Filmverleih und freuen uns auf diesem Weg unseren Teil beizutragen, zu einem besseren Ganzen und einem schönen Leben für alle, nicht nur als Utopie, sondern irgendwann als gelebte Tatsache. RUINA, Markus, schön, dass ihr hier und nun (erneut) Teil der Familie seid. Hoffnungsvolle und herzliche Grüße, Eure Freunde von Rotzfrech Cinema

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2 Monate für 30 Jahre – Insights verabschiedet sich

Wir wussten, diese Mission findet bald wieder ihr Ende. Alle wollten es so, alle waren informiert. Und dann wird es am Ende dennoch etwas traurig; der Klassiker aka kein Ende ohne Melancholie. Über gemeinsame Kollegen lernten wir uns kennen, verstanden uns und waren uns ziemlich schnell einig, der Film muss nochmal auf die Leinwand. Und so kam es dann auch: einige Wochen wurde geschraubt, und vor allem viel telefoniert und E-Mails geschrieben. Am 02. März lief Insights – Stuttgart Trainwriting dann zum ersten Mal ‚unter‘ unseren Händen im Kino. Jedes Mal aufs Neue, immer wieder schön, so eine kleine Premiere, Kinostart und dann die vielen Screenings die folgen; die Faszination bleibt sich treu. Diesmal besonders, die vielen Rückmeldungen aus unserem Publikum. Klar, die dies nicht feiern, schreiben faktisch nie; aber die dies feiern auch nicht immer. Darum waren wir froh über die vielen Reaktionen, die bei uns ankamen, danke dafür und schön, dass es euch gefallen hat, weil genau dafür machen wir’s: Für euch, unser Publikum. Eine zweite Besonderheit, ziemlich viele Leute, einige von ihnen auch schon enge Kollegen und Freundinnen, haben sich vor Ort mächtig für die Screenings reingehangen. Dafür gebührt euch allen ein riesiges Dankeschön, weil machen wir uns nichts vor, alleine hätten wir das alles niemals realisiert gekriegt aka ohne euch wärs niemals klargegangen, und vor allem niemals so schön. Nach 2 Monaten, 29 Screenings, in 24 Städten und mit fast 1000 Zuschauenden schließen wir nun dieses Kapitel. Wir sind mega, mega zufrieden wie alles kam und lief und werden nicht müde, immer wieder zu betonen, dass wir das euch, unserem Publikum und unseren Supportern und Supporterinnen vor Ort und unseren Sponsoren (DOPPELHAND, LOOP, ILOVEGRAFFITI.DE und NCFORMULA) zu verdanken haben. Ein besonderes und gesondertes Danke geht auch an ILOVEGRAFFITI.DE mit denen wir den Film gemeinsam rausgebracht haben; eine wirklich sehr schöne und geschmeidige Zusammenarbeit; gerne und jederzeit wieder. Warum jetzt am Ende tatsächlich Schluss ist? Weil manche Perspektiven und Einblicke zufrieden damit sind, wenn sie einem kleinen Publikum zugänglich gemacht werden, für einen kurzen Moment in der Öffentlichkeit stehen und danach ihr Geheimnis wieder mit in den Untergrund nehmen. Keine Namen, keine Strukturen und nur die Erinnerungen des Publikums die bleiben. Schön, dass ihr alle dabei wart! In diesem Sinne: Das Kino lebt, und Independent Produktionen sowieso. Wir freuen uns aufs nächste Mal.Eure Rotzfrech Cinema Crew

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10 Jahre Rotzfrech Cinema

Seit 10 Jahren zeigen wir Filme. Am 27.03.2013 zum ersten Mal. Damals, im Café Wagner in Jena und im Rahmen des UFC, des UniFilmClubs. Die besten Leute, offen, herzlich und gewillt uns einfach machen zu lassen. Ein Fest, eine Spielwiese sondergleichen und der Geburtsort von Rotzfrech Cinema. Es folgten viele Jahre Kino. Was hieß, wir fanden Filme, zeigten sie und freuten uns, wenn ein paar Leute kamen. Es wuchs und wuchs und es hätte sicherlich ewig so weitergehen können; aber ging es nicht. Drei Jahre schrieb ich dem Film PIXADORES hinterher. Ein Film von Amir Escandari. Drei Jahre und unzählige E-Mails später, endlich das GO, wir konnten den Film zeigen. Unsere Premiere (2018) und der Film riss uns vom Hocker. Doch was für eine Tragödie, der beste Film der Welt lag völlig isoliert in einem finnischen Filmverleih, der tatsächlich einfach gar nix machte, außer den Film offiziell zu besitzen. Für uns war das kaum auszuhalten. Dies war DER Knackpunkt. Der Gedanke, wenn wir jetzt nix machen, geht der Film wieder zurück in sein Archiv und wird dort mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nie wieder rauskommen. Wir mussten etwas machen. Dies war der Moment, an dem wir gewachsen sind, der gute Schub, vom kleinen Kino, zum kleinen Filmverleih. Ab dem Jahr 2018 sollte sich vieles ändern! Unsere erste Tour, mit dem Film PIXADORES. Wir sammelten so viele Eindrücke und Erfahrungen und vor allem lernten wir so viele Menschen kennen, dass wir spätestens an diesem Punkt wussten, hier gehören wir hin, das ist unsere Mission, und vor allem unsere Passion. Wir wollten und wollen uns für Filme verantwortlich fühlen, zu 100 Prozent und mit voller Kraft; dies ist die Aufgabe eines Filmverleihs. Dies ist der Anspruch von Rotzfrech Cinema. Es folgten grandiose Filme und Touren: Blaues Licht (2018 | Rocco und seine Brüder) Grenzgebiet (2019 | Matti Cordewinus) Endless Letterpress (2020 | Pablo Pivetta & Nicolás Rodríguez Fuchs) Martha: a picture story (2021 | Selina Miles) Nichtstadt (2022 | Pablo Mattarocci) Clandestina Mente (2022 | Markus Lenz) Street Heroines (2022 | Alexandra Henry) Insights – Stuttgart Trainwriting (2023 | Stuttgarter Autorenkollektiv) Ich habe in diesen 10 Jahren so viele Menschen kennengelernt, so viele Abende, Momente und Situationen erleben dürfen, so viel Unterstützung, Support und auch Liebe zur Sache erlebt, dass ich es manchmal gar nicht glauben kann. Die Welt ist ein so grandioser Ort, auch wenn dies aktuell manchmal schwer zu glauben ist. Aber es ist so! Die ersten Touren, ich wusste nicht was mich erwartet und dann traf ich unvorbereitet auf so viel Begeisterung, Herzlichkeit, Offenheit und Kümmerei, das ich manchmal den Tränen nah war. Ich kam nach Hause; und es fiel mir oft schwer, dies irgendwie wiederzugeben; wie eine lange Reise, nach dessen Ende man daran scheitert, das Erlebte den Daheimgebliebenen zu erzählen. Aber ey, es war unglaublich, und dieses Gefühl oder besser gesagt, dieser Cocktail an Gefühlen, von dem werde ich mein ganzes Leben trinken. Danke dafür. Und danke, dass ich und wir das hier machen dürfen. Und ey, ihr wisst es alle: Ohne euch wäre dies hier niemals klargegangen, niemals und vor allem niemals so schön! Danke an unsere Regisseure, Produzentinnen und Freunde, die ihre Filme in unsere Verantwortung gegeben haben und damit zum Teil der Familie wurden. Danke für euer Vertrauen. Danke an alle Kinos, Spielorte und Leinwände, die unsere Filme aufnehmen und laufen lassen. Ein besonderes Danke auch an die ganzen Kinos, die uns von Anfang an herzlich willkommen hießen, obwohl uns zu Beginn nur wenige Leute kannten und wir von so vielen Dingen noch keine Ahnung hatten. Danke an die vielen aktiven Leute in den Städten, die sich vor Ort um Screenings gekümmert, Plakate und Aufkleber in die Städte getragen haben und mit dem Herzen dabei waren, mitgedacht und sich geil eingebracht haben. Danke an den UFC, ohne euch würde es uns nicht geben! Danke an Katha, Gerd, Glyf und Uwe – ihr habt vieles möglich gemacht, mich unterstützt und gleichzeitig machen lassen; mein filmisches Urvertrauen, ihr habt es entstehen lassen. Danke an unser Publikum, für euren Besuch und euren Applaus. Und ey, schön, wenn es euch gefällt aka am Ende machen wir es auch für euch. In diesem Sinne: Lasst uns gerne noch lange gemeinsam durch die Kinosäle dieser Welt stromern. Wir würden uns freuen und laden euch hiermit herzlich dazu ein. Herzliche Grüße, Tom, im Namen von Rotzfrech Cinema. P.S.: Am 01.04. feiern wir in unserem Schambrowski in Erfurt, ab 15 Uhr, die zurückliegenden 10 Jahre. Es gibt kein Programm oder großes Spektakel, aber dafür ein Rost der brennt, Musik, Limos & Bier und viele, nette Leute und eine gemeinsame und gute Zeit. Fühlt euch sehr herzlich dazu eingeladen. Eintritt frei!

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Unser Blog, yeah.

Ein Blog, ein Blog, endlich ein Blog. Auch wenn das irgendwie ein wenig nach 2000 klingt. Aber ja, es gibt eben doch immer mal was zu erzählen. Und außerdem möchten wir, dass auch die Leute außerhalb von Instagram & Co. erfahren, was uns so im Kopf rumgeht; fernab unserer Filme. Und irgendwie sind eigene Strukturen ja auch nett; schön unabhängig, da kann man eigentlich nichts falsch machen. Und vor allem, lässt sich das alles hier lesen, ohne permanent der großen Werbekeule ausweichen zu müssen, lediglich konzentriert auf den Text. Das ist rund, schön rund. Was hier so immer mal passieren wird? Wir schreiben hier über unsere Touren, Ideen, Kontroversen, über nette Projekte von unseren Freundinnen und Kollegen, geile Missionen von Anderen und vielleicht auch ein wenig über Alltagsblödsinn. Wir werden sehen. Es wird sich entwickeln, ganz organisch, wie einige bei uns immer gerne sagen. Und vor allem alles ganz entspannt und wenn es passt. Ihr wollt was dazu sagen, oder zu etwas ganz anderem? Ey, bitte sehr, immer ran ans Besteck: hello(ÄT)rotzfrech-cinema.com Bis gleich und später, Eure Rotzfrech Cinema Redaktion

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