EIN FILM VON AMIR ARSAMES ESCANDARI

Dieser Film ist besonders, fast einmalig. Denn er blickt tief in eine Stadt, eine Metropole, in der fast jeder verschwindet, zu groß, zu schnell, zu Ungerecht; vor allem auf den Hügeln, am Stadtrand, in den Favelas von São Paulo. Dort leben sie, vier Freunde, Djan, William, Biscoito und Ricardo. Ihr Alltag ist schwer, zwischen Arbeitslosigkeit, Armut, Gewalt und Drogen; und dennoch sind sie Künstler. Auf ihre Art, in ihrer Welt, mit eigener Schrift und Sprache: Pixação.

 



Ihre Schriftzüge sind allgegenwärtig; einfarbig, schlicht, kryptisch, charismatische Buchstaben und Formen. Nichts bleibt davon unberührt, niemand kann sie übersehen. Brücken, Hochhäuser, Balkons und Dächer, es gibt keine Grenzen, und keine Art der Sicherung. Wer fällt ist schwer verletzt oder tot.



Pixação ist aber mehr.



Denn Pixação versteht sich als Revolte, als Rebellion gegen eine Gesellschaft, die die Menschen in Armut und in den Favelas zurücklässt und vergisst. Mit ihren Buchstaben und Bildern, die sich wie ein Netz über die gesamte Stadt ziehen, halten sie dagegen. Niemand wird und kann sie vergessen, dafür sorgen ihre Namen an den Wänden. 



 

… und auf einmal. Eine Einladung zur Biennale in Berlin. Djan, William, Biscoito und Ricardo sollen zeigen, was es heißt ein Pixadores zu sein. Zwei Welten und unterschiedliche Vorstellungen von Kunst und Aktivismus treffen aufeinander, mit Konsequenzen, die bis in ihre Heimat reichen … 



Eine einmalige Dokumentation. 



Auch weil der Blick von Amir Escandari ein ganz besonderer ist: Ehrlich, sensibel und emphatisch schaut er auf die Favela von Sabao, seine Bewohnerinnen und seine vier jungen Freunde, die er lange Zeit in ihrem Alltag begleitet hat. Diese Nähe spürt man. Sie sprechen offen und ehrlich; und eben nicht nur über Pixação, sondern auch über ihr Leben, die Herausforderungen und die kleinen Glücksmomente. Pixação ist nicht alles, aber alles in ihrem Leben ist irgendwie damit 
verwoben.


Facts

Regie
Amir Arsames Escandari

Produzentin

Miia Haavisto

Kinostart
März, 2024

Sprache
Portugiesisch

Untertitel
Deutsch

Laufzeit
93 Minuten 

FSK
ab 12 Jahren freigegeben

It would be too easy to portray them just as people alienated from society or only as criminals, as is the norm in the Brazilian media. I saw much more in them. I saw brothers, fathers and sons, people who don’t consider themselves artists, yet who are always ready to sacrifice their lives for their paintings. I wonder how many artists would be willing to put their lives on the line in the same way. I cannot deny that they were rebels in the most authentic way. They are fighters and on some levels enemies of society because they have not been granted any alternative path.  Many times I felt that the new Brazil does not have a place for them and they are fighting a war that will be surely lost.“ 


(Amir Arsames Escandari)

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Trailer