EIN FILM VON MATTI CORDEWINUS (2019)
Grenzgebiet ist ein ruhiger und ehrlicher Film, der sich auf sympathische Art und Weise dem Standardrepertoire des Graffiti Genres widersetzt. Unbeeindruckt von den Erwartungshaltungen und Sehgewohnheiten der eigenen Subkultur entwickelt Grenzgebiet einen ganz eigenen Blick auf Graffiti und dessen Dokumentation. Schnell, laut und auf Action gebürstet, darum geht es in vielen Streifen, sicherlich zu Recht. Aber genau deswegen wirkt Grenzgebiet so erfrischend, weil er eben genau das nicht macht und nicht will. Leichtfüßig drückt er auf die Bremse, gönnt sich lange Einstellungen, schräge Dialoge, skurrile Sequenzen, viel Natur, schöne Landschaften und geile Züge. Vieles ist zu sehen, nur eben kein einziges Graffiti. Und auch das ist so erfrischend, weil er damit die vielen Zwischentöne freilegt, die sonst kaum wahrgenommen werden aber zu Graffiti gehören, wie Sprühlack, Züge, Reisen u.v.m. Eine wunderbare Perspektive. Eine Perspektive die gelingt, weil sich alle Protagonisten kennen, befreundet sind und vier Wochen zusammen in einem alten Passat stecken mit dem sie durch Osteuropa fahren. Gesucht und gefunden werden Züge, doch am Ende geht es um viel mehr, wie sich im Laufe der Reise heraustellen wird.
Regie/Kamera/Produktion/Schnitt/Ton
Matti Cordewinus
Darsteller und Darstellerinnen
Alex Borrmann, Boris Iwanow, Dmitry Dmitrovic, MC Shacke One, Ivan Savage, Izzy Izvne, Jimi
Kinostart
23.10.2019
Sprache
Deutsch
Untertitel
Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch
Laufzeit
74 Minuten
Filmcrew
Dramaturgische Beratung: Julia Roestel
Color Grading: Michau Samolenko
Artwork: Ole Jenssen
Mastering: (Dextar) Thomas Lang
Übersetzung: Alexandra-Ellen Ash
Musik: Makina Girgir – Vie Absurde