Girl Power ist ein Dokumentarfilm, der Graffiti-Künstlerinnen aus fünfzehn Städten in den Mittelpunkt rückt – von Prag über Moskau, Kapstadt, Sydney, Biel, Madrid, Berlin, Toulouse, über Barcelona bis nach New York. Die Graffiti-Community ist überwiegend eine Männerwelt. Und doch haben sich Graffiti-Künstlerinnen in den letzten Jahren zunehmend emanzipiert; (junge) Frauen und Mädchen, sie sind an vielen Ecken, auf den Straßen, in eigenen Crews und auf Jams unterwegs und aktiv. Und genau diese Geschichten fängt der Film ein.

Girl Power will und kann jedoch mehr, als den Mikrokosmos der Graffiti-Welt auszuleuchten; der Film erzählt auch die bewegende Geschichte der tschechischen Writerin Sany, die 2008 beschloss, den Prozess der weiblichen Emanzipation im Graffiti filmisch festzuhalten um damit anderen Frauen die Möglichkeit zu geben, sich auszudrücken. Sie brauchte sieben lange Jahre, um diesen Dokumentarfilm fertigzustellen. Mit ihrem eigenen Film begleitete sie auch sich und ihr Lebens als Graffiti Writerin als auch als Regisseurin und Kamerafrau; mit allen Herausforderungen, die diese Mission zwangsläufig mit sich bringt.

Sanys Familie weiß nichts von ihrem „zweiten Leben“. Und dennoch investiert sie viel, sie gibt alles für ihren Film; selbst als ihre Kräfte schwinden, weigert sie sich, ihren Traum aufzugeben – den allerersten Film zu drehen, der Frauen im Graffiti portraitiert. Sie war und ist der Überzeugung, dass sich das Phänomen Graffiti nicht von ‚außen‘ erklären lässt, die ‚Szene‘ muss sich selber in den Blick nehmen, ihre Perspektive selbstständig wiedergeben.

„Girl Power hat mir zum ersten Mal gezeigt, welche Stärke manche Frauen haben. Für mich als Mensch ohne Bezug zur Graffiti-Welt war es ein faszinierender Blick hinter die Kulissen. Unser Film ist nicht nur eine dokumentarische Landkarte einer menschlichen Obsession, sondern vor allem die Geschichte darüber, wie weit man bei der Verwirklichung seiner persönlichen Träume gehen kann“, sagt Martin Hůlovec von Punk Film, Produzent von Girl Power.