August 2023

Girl Power !

Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten einige neue Filme in unser Archiv aufnehmen. Dies sind meist ältere Produktionen (intern nennen wir sie Archivfilme), die wir nicht nochmal breit ins Kino bringen, aber, weil wir sie grandios finden, dennoch bei uns willkommen heißen und ihnen ein gutes Zuhause bieten wollen. Auch damit die guten Streifen nicht verloren gehen und gebündelt bei uns auffindbar sind, ganz im Sinne unseres Anspruches „jugendsubkulturelle Perspektiven sichtbar machen“, und im besten Fall auch langfristig und für immer. Girl Power von Sany ist ein solcher Film, eine Dokumentation, die über viele Jahre und durch mächtig viel Energie entstanden ist. Wir haben sie damals 2017 zum ersten Mal gezeigt, einmal in Jena, im Café Wagner und einmal im Retronom in Erfurt. Nun haben wir uns wieder getroffen, und es entstand die Idee, Sanys Film bei uns aufzunehmen. Nicht nur, weil es ein sehr engagierter Film ist, sondern auch weil er sich wunderbar dazu eignet – in Kombination mit den Filmen „Martha: a picture story“ und „Street Heroines“ – zu skizzieren, wie Mädchen und Frauen im Bereich Graffiti und Street Art aktiv sind, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert sind und wie sich ihre Perspektive über die vielen Jahre bzw. sogar Jahrzehnte gewandelt hat; und gegebenenfalls sogar ihr Anspruch. Wir freuen uns sehr Girl Power und Sany bei uns begrüßen zu dürfen. Alle Filme, egal ob aus unserem Archiv oder aktuelle Dokumentationen, sind für Kinos, Vereine, Locations, engagierte Gruppen usw. jederzeit buchbar. Meldet euch gern: hello@rotzfrech-cinema.com Eure Freunde des jugendsubkulturellen Films —

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RUINA – Ein neuer Film, ein guter Freund

Heutzutage wird es einem nicht leicht gemacht die großen Utopien zu denken; zwischen den verschiedenen Herausforderungen, Krisen und Konflikten, und vielleicht dem verständlichen Wunsch kurz alles einmal abzuschalten und die Ruhe genießen zu wollen, um daran zu glauben und zu hoffen, dass das mit dem guten Leben für alle nicht nur eine gute Sache ist, sondern tatsächlich auch stattfindet. Hier, und jetzt. Und trotzdem, hin und wieder schaffen es die Ideen dann doch in den Alltag, in den Kopf und das Herz. Das Kino kann dazu einen ganz wunderbaren Beitrag leisten, insofern es denn will – Wir wollen auf jeden Fall. Darum haben wir die Dokumentation RUINA (2014) bei uns aufgenommen, weil sie genau eine solche Idee und vor allem die konkrete Umsetzung vor Ort und die dafür verantwortlichen Menschen portraitiert. Markus Lenz – ja genau dieser, unser Freund – schaut in seiner 73 minütigen Dokumentation genau hin, wie diese kaum vorstellbare Utopie, in Caracas, der Hauptstadt von Venezuela, in einem alten Bankgebäude, was alle Klischees eines Hochhauses im Bankensektor bedient, von statten geht. Man mag es kaum glauben, aber es passierte tatsächlich. Gerade noch die Hoffnung der südamerikanischen Finanzbranche, und wenige Momente später leben über 750 Familien in diesem Gebäude, selbstverwaltet, illegal und ziemlich gut organisiert; unabhängig davon, was die Stadt, die Polizei und die Politik davon halten. Und natürlich ist dieser Film auch bei uns, weil ihn Markus Lenz verantwortet. Mit Clandestina Mente hat er uns sein Können eindrücklich vorgeführt, wir sind Freunde geworden, verwoben durch die Liebe zum Film und zum Kino. Aber auch unabhängig davon, glänzt dieser Film mit einer Charakteristik und Perspektive, die so ganz wunderbar in unser Haus passt. Unser inhaltlicher Anspruch ist es, jugendsubkulturelle Perspektiven abzubilden. Dieser Anspruch beinhaltet auch immer eine politische Perspektive, denn fast immer geht es dabei auch um die Gestaltung öffentlicher Räume und um die darin stattfindende – oder eben nicht stattfindende – Beteiligung von (jungen) Menschen sowie die damit einhergehenden Konflikte und Auseinandersetzungen; ein hochpolitisches Thema. Der Sta­tus quo kann und wird diesbezüglich auf vielen Ebenen, und mit verschiedenen Mitteln in Frage gestellt: Farben an Wänden und Zügen, D.I.Y. Skateparks in hochpreisigen Vierteln, der Kampf um den Erhalt soziokultureller Projekte oder eben die Besetzung eines Hochhauses, um ein paar wenige zu nennen. Diese Perspektiven und Anstrengungen sind im Kino immer noch zu selten vertreten, wir denken aber, dass sie genau dort hingehören. Und genau darum haben wir einen eigenen Filmverleih und freuen uns auf diesem Weg unseren Teil beizutragen, zu einem besseren Ganzen und einem schönen Leben für alle, nicht nur als Utopie, sondern irgendwann als gelebte Tatsache. RUINA, Markus, schön, dass ihr hier und nun (erneut) Teil der Familie seid. Hoffnungsvolle und herzliche Grüße, Eure Freunde von Rotzfrech Cinema

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